Äthiopien: Sauberes Trinkwasser für 6.000 Menschen

Stiftung Menschen für Menschen baut neues Wasserreservoir

Äthiopien: Sauberes Trinkwasser für 6.000 Menschen

Große Freude im äthiopischen Lemi und Robite: Endlich sprudelt sauberes Trinkwasser

München, 15. Februar 2018. Mit Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat die Stiftung Menschen für Menschen eine Trinkwasserversorgung für die Kleinstädte Lemi und Robite, rund 600 Kilometer nördlich von Addis Abeba in der Projektregion Wogdi, fertiggestellt. Durch das neue Wasserreservoir werden die rund 6.000 Einwohner mit sauberem Trinkwasser versorgt. Am 8. Februar 2018 wurde die neue Wasserversorgung im Beisein von zahlreichen Einwohnern feierlich eingeweiht. Die Kosten für das Projekt wurden vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung übernommen. Die Stiftung Menschen für Menschen war für die Installation der Anlagen zuständig.

„Die Freude der Einwohner von Lemi-Robite über die neue Wasserversorgung ist riesig. Für die Frauen, Männer und Kinder bedeutet der Zugang zu sauberem Trinkwasser ein besseres Leben. Ich bin dankbar und fühle mich geehrt, die Versorgungsanlage heute einweihen zu können“, so Peter Renner, Vorstand der Stiftung Menschen für Menschen. Denn, so Renner weiter, „ohne die Zuwendungen des BMZ und die Mitwirkung der Menschen vor Ort hätte das Projekt nicht umgesetzt werden können.“

Bis vor Kurzem litten die Menschen in den beiden Ortschaften im äthiopischen Hochland unter Wassermangel. Die wenigen Wasserstellen wurden aus einem 30 Meter tiefen Brunnen gespeist, der ständig versiegte. In ihrer Not nahm ein Großteil der Menschen weite Fußmärsche auf sich und schöpfte Wasser im Fluss oder in Tümpeln. Immer wieder brachen Krankheiten aus. Die Menschen waren von Parasiten befallen.

Heute thront ein gewaltiges Wasserreservoir aus Zement auf einem Hügel über den Stadt. Eine Pumpe versorgt es mit Grundwasser aus mehr als 70 Metern Tiefe. Von hier oben fließt es durch ein Leitungssystem zurück zu den Ortschaften, wo es bei Bedarf aus zahlreichen Zapfhähnen an insgesamt 26 Wasserstellen (23 öffentlich, 3 an Schulen) sprudelt. In Zukunft sollen Wasserleitungen sogar einzelne Haushalte versorgen – im ländlichen Äthiopien eine Seltenheit. Zuvor hatten nur 18,6 Prozent der Bevölkerung von Lemi-Robite Zugang zu sauberem Wasser – jetzt sind es 100 Prozent, die von der neuen Anlage profitieren.

Menschen für Menschen hat das Versorgungssystem, das für die nächsten dreißig Jahre die zwei Gemeinden mit ausreichend Wasser versorgen soll, mit Mitteln des BMZ errichtet. Für seine Instandhaltung kommt die Gemeinschaft auf. Ein gewähltes Wasser-Komitee kümmert sich um Wartung und Reparaturen – und sammelt einen geringen Kostenbeitrag von allen Familien ein, die das Wasser nutzen. „Unser Ziel ist es, den Menschen zu zeigen, dass dieses Wassersystem ihnen gehört“, sagt Adane Nigus, Projektleiter von Menschen für Menschen in Wogdi. „Das beginnt damit, dass alle gemeinsam die Gräben für die Wasserleitungen ausheben und mündet in einem System der Selbstverwaltung.“

Bis heute hat die Stiftung Menschen für Menschen in Zusammenarbeit mit dem BMZ in vier äthiopischen Kleinstädten Trinkwasserversorgungssysteme eingeführt. Ungleich höher ist die Zahl der Brunnen mit Handpumpen und Quellfassungen, die die Stiftung gebaut hat: Bis Mitte 2017 belief sich ihre Zahl auf 2.639. Im zersiedelten Äthiopien sorgen diese Wasserstellen noch in den entlegensten Gegenden für einen sicheren Zugang der Menschen zu Trinkwasser. Nach Möglichkeit werden sie zudem um Waschplätze, Duschkabinen, Tiertränken oder Nachtspeicher für die landwirtschaftliche Bewässerung ergänzt. Alle neuen Wasserstellen werden außerdem von Aufklärungsprogrammen zur Gesundheitspflege begleitet.

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Über Menschen für Menschen
Die Stiftung Menschen für Menschen leistet seit über 36 Jahren nachhaltige Hilfe für Selbstentwicklung in Äthiopien. Im Rahmen integrierter ländlicher Entwicklungsprojekte verzahnt Menschen für Menschen gemeinsam mit der Bevölkerung Maßnahmen aus den Bereichen Landwirtschaft, Wasser, Bildung, Gesundheit und Einkommen. Den Grundstein für Menschen für Menschen legte am 16. Mai 1981 der damalige Schauspieler Karlheinz Böhm (gest. 2014) mit seiner legendären Wette in der Sendung „Wetten, dass..?“. Die Stiftung trägt seit 1993 durchgängig das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Menschen für Menschen setzt die Maßnahmen derzeit in zwölf Projektgebieten mit über 700 fest angestellten und fast ausschließliche äthiopischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um.

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