Äthiopienhilfe: Sauberes Wasser für ein menschenwürdiges Leben
Wasser-Bilanz 2014 der Stiftung Menschen für Menschen in Äthiopien am Projektbeispiel der Stadt Arekit
München, 1. September 2015. Durst zu leiden, ist für acht von zehn Menschen im ländlichen Äthiopien eine tägliche Erfahrung. Sie haben keinen ausreichenden Zugang zu sauberem Wasser, denn Brunnen und Quellen sind rar und oft mit Krankheitserregern verschmutzt. Häufig müssen die Menschen – in der Regel die Mädchen und Frauen – viele Stunden bis zur nächsten Wasserstelle zurücklegen. Gemeinsam mit der Bevölkerung baut Menschen für Menschen deswegen an zentral zugänglichen Orten Brunnen, Quellfassungen, Auffangbecken für Regenwasser sowie ganze Wasserversorgungssysteme. Aus Gemeindemitgliedern gebildete Wasserkomitees achten darauf, dass die Anlagen sauber gehalten und gewartet werden.
Im Jahr 2014 setzte die Stiftung Menschen für Menschen – Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe (www.menschenfuermenschen.de) für den Bereich Wasserversorgung insgesamt 878.666 Euro ein. Mit diesem Betrag wurden 97 Quellfassungen und Brunnen fertiggestellt, welche nun mehr als 24.000 Menschen nutzen können. Außerdem nahmen 514 Frauen und Männer an Schulungen zur Wartung der Brunnen und Quellfassungen und zum Wassermanagement teil.
Städtische Wasserversorgung für Arekit
Die Kleinstadt Arekit liegt rund 220 Kilometer südwestlich von Addis Abeba auf 2.900 Metern Höhe. Wie die meisten Kleinstädte im ländlichen Äthiopien hat auch Arekit kaum Mittel für öffentliche Investitionen und die einst von der Stadtverwaltung eingerichtete Wasserversorgung funktionierte hier schon lange nicht mehr. Den Bewohnern blieb so nichts anderes übrig, als die kleinen Rinnsale abzuschöpfen, die an einem Steilhang außerhalb der Stadt aus dem Gestein sprudeln, was sowohl aufwändig als auch gefährlich war. Andere holten ihr Wasser aus dem flachen, schlammigen Arekit-See, dessen Verschmutzung auch die Statistik der städtischen Gesundheitsstation widerspiegelt: Diarrhö, Darmparasiten und Typhus waren demnach in den vergangenen Jahren in Arekit die häufigsten Krankheiten, vor allem Kleinkinder waren betroffen oder starben sogar.
Der neue Brunnen liefert nun mindestens 1.000 Kubikmeter sauberes Wasser pro Tag. Dieses wird über eine sechs Kilometer lange Leitung in ein neues Reservoir auf einer Anhöhe über der Stadt gepumpt. Per Schwerkraft fließt es von dort in sieben neue öffentliche Entnahmestellen. Wie bei allen Projekten von Menschen für Menschen war auch hier die Mithilfe der Bevölkerung Voraussetzung. Sämtliche Gräben für die Wasserleitungen zogen die Einwohner daher mit Schaufeln und Hacken selbst. Die Rohrleitungen, die Pumpe und der Generator wurden aus Europa eingeführt, da Produkte mit vergleichbarem Qualitätsanspruch in Äthiopien nicht erhältlich sind. Sie sichern die Langlebigkeit der geschaffenen Infrastruktur.
Auch Gossay Tadesse, Abteilungsleiter für Wasserprojekte in Borecha ist überzeugt von der Nachhaltigkeit der Wasserprojekte von Menschen für Menschen: „Ich war in den letzten Jahren für den Bau von mehr als hundert Quellfassungen und Brunnen verantwortlich. Sämtliche Anlagen funktionieren einwandfrei, keine einzige ist ausgefallen, auch nicht die älteren. Das liegt daran, dass wir sehr sorgfältig sind: Bei der Auswahl der Standorte, beim Bau und auch bei der Ausbildung der einheimischen Wasserkomitees.“
Durch das neue Wasserversorgungssystem haben die heute rund 5.000 Einwohner von Arekit für die nächsten Jahrzehnte sauberes Trinkwasser. Da Arekit Schul- und Marktort ist, können sogar insgesamt etwa 12.000 Menschen aus der gesamten Region von der neuen Wasserversorgung profitieren. Für die städtische Wasserversorgung von Arekit hat Menschen für Menschen 2014 insgesamt 132.280 Euro aufgewandt.
Weitere Informationen über die erfolgten Maßnahmen finden Sie im Jahresbericht 2014 auf der Homepage von Menschen für Menschen (www.menschenfuermenschen.de).
Spendenkonto
Stiftung Menschen für Menschen
Stadtsparkasse München
SWIFT (BIC): SSKMDEMM
IBAN: DE64701500000018180018
Über Menschen für Menschen:
Am 16. Mai 1981 legte der damalige Schauspieler Karlheinz Böhm mit seiner legendären Wette in der Sendung „Wetten, dass..?“ den Grundstein für seine Äthiopienhilfe. Am 13. November 1981 gründete er die Stiftung Menschen für Menschen. Seitdem leistet die Organisation Hilfe zur Selbstentwicklung in Äthiopien. Im Rahmen sogenannter integrierter ländlicher Entwicklungsprojekte verzahnt Menschen für Menschen gemeinsam mit der Bevölkerung Maßnahmen aus den Bereichen Landwirtschaft, Wasser, Bildung, Gesundheit und Einkommen. Die Stiftung trägt das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Bei einer Untersuchung von Spendenorganisationen der Stiftung Warentest für die Ausgabe 11/2014 der Zeitschrift Finanztest schnitt Menschen für Menschen „besonders gut“ ab. Die Wertung „sehr gut“ erhielt die Stiftung bei einem Transparenz-Test (2014), der von der gemeinnützigen und unabhängigen Phineo AG in Kooperation mit Spiegel online durchgeführt wurde.
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