Überwachung im HomeOffice? Segen oder Fluch?
In den letzten Wochen gab es mehrfach in den größeren Nachrichtenportalen Beiträge zum Thema Überwachung von Arbeitnehmern (Blaumachern) im HomeOffice. Einige Unternehmen können sich – glaubt man den Beiträgen – nicht mehr von Anfragen zu diesem Thema retten.
Ich habe diese Nachrichten mit großer Skepsis und teilweise auch mit Erschrecken verfolgt. Auch wenn die Überwachung von Arbeitnehmern sicherlich zu den Kernaufgaben einer Detektei gehört, empfehle ich meinen Kunden immer, nicht nur mit Augenmaß zu agieren, sondern auch immer die betrieblichen Belange und die Weiterentwicklung eigener Strategien im Blick zu behalten.
Das Thema HomeOffice hat in den letzten Wochen einen erheblichen Aufwind erhalten. Auch in Unternehmen, bei denen es nahezu eine vollständige Verweigerung dieses Arbeitsplatzmodells gegeben hat, waren gezwungen, sich über diesen Punkt Gedanken zu machen und haben es zu großen Teilen hervorragend gemeistert. Der digitale und auch demographische Wandel in der Arbeitswelt stellt alle Unternehmen vor eine Herkulesaufgabe. HomeOffice gut gemacht, kann nicht nur diese Herausforderung unterstützen, es unterstützt das Unternehmen in allen Bereichen der Innovation und der Corporate Responsibility.
Vollkommen kontraproduktiv sind daher nach meiner Meinung „Sensationsmeldungen“, die die Arbeitnehmer im HomeOffice unter Generalverdacht stellen.
Der Einsatz einer Detektei in einem Unternehmen ist immer dann sinnvoll, wenn das Vertrauen nachhaltig gestört ist oder es bereits einen konkreten Anfangsverdacht gibt.
Vor jedem solchen Einsatz – der immer einen massiven Eingriff in die Rechte selbstbestimmter Arbeitnehmer darstellt – muss und sollte sich die Unternehmensführung fragen, an welchen Stellen oder durch welche internen Konflikte ein solcher Vertrauensverlust entstanden ist. Eine Detektei kann – und sollte – in solchen Fällen vor Beginn jeder ermittlungstechnischen Aufgabe den Hintergrund gemeinsam mit der Unternehmensführung erörtern, Schwachstellen nachverfolgen, Wege aus dieser Situation aufzeigen und als Ultima Ratio dann eingreifen, wenn ein Schaden anderweitig nicht mehr abgewendet werden kann.
Auch das Bild des Detektivs hat sich in den letzten Jahren gewandelt, er ist mehr Berater und neutraler Blickwinkel als Ermittler und Verfolger.
Dieser Beitrag unterstützt unsere Philosophie: Kompetenzen verbinden – Gehen wir weiterhin mit dem nötigen Augenmaß und der für jedes Unternehmen wichtigen Eigenverantwortung gemeinsam vor.
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