Schon jetzt die Schulabsolventen von 2020 für den Übergang in den Beruf unterstützen
Schuljahresbeginn: Caritas fordert enge Begleitung mit Blick auf den Berufseinstieg
Stuttgart / Freiburg, 10. September 2019 – Obwohl landesweit im August noch 25.000 Lehrstellen unbesetzt waren, haben wieder rund 11.000 junge Menschen in Baden-Württemberg nach ihrem Haupt- oder Realschulabschluss keinen Ausbildungsplatz gefunden. Davon betroffen sind beispielsweise Jugendliche, die sich ausschließlich auf eine Ausbildung in ihrem Traumberuf beworben haben, der jedoch nicht zu ihrem schulischen Abschluss passt, und darum keine Zusage erhalten haben. Aber auch viele junge Menschen mit einem mittleren bis schlechten Abschlusszeugnis sind ohne Lehrstelle. Damit nicht jedes Jahr so viele Schülerinnen und Schüler den Berufseinstieg verpassen, fordert die Caritas Baden-Württemberg Schulen, Ausbildungsbetriebe sowie die Politik auf, bereits jetzt mit Beginn des neuen Schuljahres den Übergang ins Berufsleben in den Abschlussklassen zu planen und kontinuierlich und eng zu begleiten. „Eine berufliche Ausbildung ist das A und das O für das weitere Leben dieser jungen Menschen“, so die Caritasvorstände Dr. Annette Holuscha-Uhlenbrock (Rottenburg-Stuttgart) und Mathea Schneider (Freiburg). „Die Erfahrung zeigt: Haben die Jugendlichen eine Vertrauensperson an der Seite, die sie bei den Schritten hin zu einer Ausbildung längerfristig unterstützt, gelingt der Übergang in den Beruf deutlich besser.“
Die Caritas Baden-Württemberg begrüßt deshalb ausdrücklich, dass das Land die Jugendberufshelfer für das Schuljahr 2019/2020 weiterhin fördert. Jugendberufshelfer beraten und begleiten leistungsschwächere Schüler, um ihre Chancen im Hinblick auf Ausbildung und Beruf zu verbessern. Auch die lebensbegleitende Berufsberatung der Agentur für Arbeit, die zum neuen Schuljahr eingeführt werden soll, würdigt die Caritas im Land als einen hilfreichen Baustein für die berufliche Orientierung.
Bedauerlich allerdings sei es, dass das baden-württembergische Kultusministerium der weiteren Förderung des Berufseinstiegsbegleiters (BerEb) noch keine Zusage erteilt hat. „Hier wird an der falschen Stelle gespart! Ohne Schulabschluss oder beruflichen Anschluss nach der Schule sind die Chancen der jungen Menschen auf ein auskömmliches Leben durch Arbeit auf lange Zeit verbaut“, mahnen Schneider und Holuscha-Uhlenbrock. Die Berufseinstiegsbegleitung ist ein zentrales, systemübergreifendes Bindeglied zwischen den Schülern und der Berufswelt. Sie wird im Auftrag der Agentur für Arbeit durchgeführt und war bisher hälftig aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert. Wenn das Land die erforderliche Kofinanzierung nicht zur Verfügung stellt, werde es diese wirksame Unterstützung zukünftig für Schüler in Baden-Württemberg nicht mehr geben, kritisieren die Caritasdirektorinnen.
Die Träger der Jugendberufshilfe unter dem Dach der Caritas haben selbst Angebote für Schüler entwickelt. So findet im Förderband Mannheim ein Praxistag statt, bei dem Jugendliche für sie infrage kommende Berufe ausprobieren können. Im Landkreis Böblingen gibt es die von der Caritas aus organisierte „Tour de Handwerk“. Zusammen mit der Agentur für Arbeit führen die Caritas-Schulsozialarbeiter hier Handwerksbetriebe und Ausbildungssuchende zusammen.
Weitere Informationen zum Förderband Mannheim:
www.foerderband-ma.de
Weitere Informationen zur „Tour de Handwerk“:
https://www.caritas-schwarzwald-gaeu.de/caritas-vor-ort/caritas-sindelfingen/pluspunkte/tour-de-handwerk/tour-de-handwerk
Als Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche vertritt die Caritas in Baden-Württemberg rund 3.800 Einrichtungen mit mehr als 175.000 Plätzen in unterschiedlichen Hilfefeldern, in denen 65.000 Mitarbeiter/innen tätig sind.
Kontakt
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