Kinderbefragung in element-i-Kinderhäusern
„Ich finde es gut, dass wir gemeinsam was verändern“
Die element-i-Bildungsstiftung führte – wissenschaftlich begleitet von Professorin Tanja Betz von der Goethe-Universität Frankfurt – und gemeinsam mit dem Konzept-e-Netzwerk eine Kinderbefragung durch, an der Kinder aus 30 element-i-Kinderhäusern teilnahmen. Zentrale Befragungsergebnisse: Fast alle Kinder kommen gerne in die Kita. Viele haben konkrete Veränderungsideen. Gemeinsam mit den Kindern erarbeiten die Kita-Teams jetzt Umsetzungspläne für die wichtigsten Anregungen.
„Ich freue mich, dass ich in der Kita meine Freundinnen und Freunde treffe und mit ihnen spiele!“ Eine Kinderbefragung des Konzept-e-Netzwerks und der element-i-Bildungsstiftung, an der über 700 Kinder ab drei Jahren aus insgesamt 30 element-i-Kinderhäusern teilnahmen, ergab, dass über 90 Prozent der Mädchen und Jungen gerne in die Kita kommen. Gute Kontakte zu den anderen Kindern sind für die Mehrzahl von ihnen ein ganz wesentlicher Aspekt, damit sie sich auf den Kitabesuch freuen können. Auch die Beliebtheit der morgendliche Kinderkonferenz, der intensiven Spiel- und Lernphase im Anschluss, der Erzieherinnen bzw. Erzieher, des Essens oder besonderer Projekte wurde abgefragt und vielfach positiv bewertet. Bei der Beurteilung der Kita-Räume schnitt interessanterweise der Bewegungsraum durchweg am besten ab.
„Wir möchten die Mädchen und Jungen beteiligen“
„Die Kita-Träger im Konzept-e-Netzwerk nehmen die altersangemessene Beteiligung von Kindern an allen Fragen, die sie direkt betreffen, sehr ernst“, sagt Meike Betz von der element-i-Bildungsstiftung. „Sie möchten wissen, wie sich die Kinder in der Kita fühlen, wie sie die unterschiedlichen Phasen im Tagesablauf erleben, wie sie die Räume bewerten und was sie gerne verändern würden. Die Befragungsergebnisse bieten Trägern, Kita-Leitungen und -Teams eine gute Grundlage dafür, ihre Arbeit zu reflektieren und die Rahmenbedingungen für die Kinder weiter zu verbessern.“
Können Kita-Kinder das schon?
„Eine Befragung von Kindern im Kita-Alter ist nicht unumstritten. In der wissenschaftlichen Literatur heißt es vielfach, das könnten Kinder erst ab dem Schulalter. Diese Einschätzung teile ich nur bedingt“, sagt Professorin Tanja Betz, Erziehungswissenschaftlerin an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main, die die element-i-Kinderbefragung wissenschaftlich begleitete. „Wer bei der Gestaltung der Fragen sowie der Antwortmöglichkeiten bestimmte Dinge beachtet und die Interviewerinnen bzw. Interviewer gut schult, erhält auch bei Befragungen jüngerer Kinder verwertbare Ergebnisse.“ Wichtig sei die Bereitschaft der Kita-Teams, die Resultate im Anschluss gemeinsam mit den Kindern zu diskutieren und Veränderungen einzuleiten.
Konkrete Verbesserungsvorschläge
Die element-i-Bildungsstiftung wertete die Fragebögen nicht nur insgesamt, sondern für jede Einrichtung individuell aus – eine gute Grundlage, um daran zusammen mit den Kindern weiter zu arbeiten. „Die Jungen und Mädchen haben oft sehr genau gesagt, was sie nicht mögen, und hatten teilweise konkrete Verbesserungsideen“, sagt Meike Betz von der durchführenden Stiftung. Was die Kinder verständlicherweise schlecht finden, sind soziale Konflikte untereinander, die sich zum Beispiel in Streiten, Hauen und Zwicken äußern. Auch die Lautstärke in der Kita beschrieben einige als störend. Gemeinsam mit den Kindern überlegen die Erzieherinnen und Erzieher jetzt unter anderem, wo sie ansetzen können, um Konflikte zu vermeiden oder noch besser beizulegen.
Außerdem äußerten die Kinder eine Vielzahl konkreter Wünsche und Ideen wie zum Beispiel: immer draußen sein, egal bei welchem Wetter; zusätzliche Verkleidungsgegenstände und Perücken anschaffen; mehr Bilder von den Kindern aufhängen; Blumen aufstellen; eine Wasserrutsche installieren und eine Kamera kaufen, damit die Kinder Fotos machen können.
Beteiligung macht Kinder stark
„Es entspricht dem Grundverständnis der Pädagogik in den element-i-Kinderhäusern, Kindern auf Augenhöhe zu begegnen und sie in ihren Äußerungen ernst zu nehmen“, erklärt Meike Betz. „Indem die Fachkräfte die Ergebnisse der Befragung gemeinsam mit den Kindern besprechen und das weitere Vorgehen planen, erleben die Jungen und Mädchen, dass ihre Stimme zählt und sie ihre Lebenswelt beeinflussen können. Diese Erfahrung von „Selbstwirksamkeit“ stärkt die Kinder.“
Mehr Infos gibt es unter www.element-i-Bildungsstiftung.de.
Die element-i-Bildungsstiftung
In vielfältigen Projekten eröffnet die element-i-Bildungsstiftung Kindern neue Horizonte – unabhängig von deren Geschlecht, ihrer Herkunft oder den finanziellen Möglichkeiten ihrer Eltern. So können sie ihre Interessen und Begabungen entdecken, Kreativität und Selbstvertrauen entwickeln und daraus Kraft für ihr gesamtes Leben schöpfen. Auf Basis humanistischer Werte und in Orientierung an dem element-i-Leitbild fördert die element-i-Bildungsstiftung daher die Umsetzung zukunftsweisender Pädagogik, insbesondere – aber nicht ausschließlich – in den knapp 40 element-i-Kitas und Grundschulen.
Unter anderem lobt die element-i-Bildungsstiftung jährlich den Pädagogik-Innovationspreis KitaStar aus. Er wird im Rahmen des Zukunftskongresses für Bildung und Betreuung Invest in Future verliehen.
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