Graz goes black
erster afrikanisch stämmiger Kandidat stellt sich vor.
Der Grazer VP-Kandidat ist in selbiger Stadt aufgewachsen, war in seiner Jugend aber auch in Nigeria und in London beheimatet. Nicht zuletzt aufgrund seiner afrikanischen Wurzeln ist ihm Multikulturalität kein Fremdwort: „Graz ist eine sehr bunte Stadt mit verschiedensten Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen. Jeder soll seine individuellen Stärken einbringen können, um unsere Gesellschaft und sich selbst weiterzuentwickeln. Ich möchte eine direkte Anlaufstelle sein und eine Lösung für die täglichen Probleme der Grazerinnen und Grazer finden.
“ Das Wort ‚Integration‘ sieht er selbst allerdings mitunter kritisch: „Integration ist für mich ein sehr schwieriges Thema. Ich habe es ja selbst erlebt: Früher spürte ich oft einen großen Konflikt in mir. In Österreich war ich der „Schwarze“ und wenn ich in Nigeria auf Urlaub war, war ich plötzlich der „Weiße“. Ich kam z.B. oft nicht in Clubs oder Bars hinein, merkte aber irgendwann: Das ist das Beste, was mir passieren kann, denn jetzt verstehe ich beide Seiten. Ich mag das Wort ‚Integration‘ eigentlich überhaupt nicht. Als wir früher Integrationsworkshops in der Schule hatten, lief das meistens gleich ab: Sobald das Wort ‚Integration‘ fiel, haben mich alle angesehen. Ich denke, Integration muss „cool“ werden und „nebenbei“ passieren. Damit meine ich natürlich nicht, dass man keine Integrationsprojekte mehr machen sollte, vielmehr denke ich, dass es coole Projekte benötigt, in denen man aber nicht das Gefühl hat, Teil eines Integrationsprojekt zu sein.
“ In puncto Integrationsprojekte hat Tayo bereits einen wertvollen Beitrag geleistet. So wurde etwa in der Greenbox ein Fußballtraining für Kinder mit Migrationshintergrund veranstaltet. „Wir haben es ‚Fußball mit Jause genannt‘ und es stand allen Interessierten frei, mitzumachen.“ Trainiert wurde gemeinsam mit den ehemaligen Sturm-Spielern Birol Yilmaz, der 2015 den Preis für Intergration und Sport erhielt sowie mit dem Jugendtrainer Miljan Stojadinovic. Die steirische Jause im Anschluss sollte den Kids die österreichische Kultur schmackhaft machen und gleichzeitig helfen, Barrieren abzubauen. „Jeder konnte die österreichische Küche kennenlernen und auch etwas Neues probieren. Ziel dieses Projektes ist es unter anderem auch, Kinder von der „Straße“ zu holen und ihnen eine Aufgabe bzw. Perspektiven zu geben.“
Neben dem sportlichen Integrationsanliegen verfolgt der junge Start-up Unternehmer ein weiteres Ziel. Unkonventionell wie er selbst, möchte er auch in der Stadt Graz manche Dinge neu und anders anpacken: „Wir können es nicht gleich machen wie alle anderen und den selben Weg gehen. Daher setze ich mich besonders für das Thema Digitalisierung ein: Unsere Generation ist mit der digitalen Welt und ihren vielen Vorteilen aufgewachsen. Wir wissen damit umzugehen, aber die älteren Generationen kennen sich diesbezüglich oft nicht aus oder haben gar Angst vor deren Nutzung. Dabei erleichtert und beschleunigt der Einsatz digitaler Technologien unseren Tagesablauf ungemein. Deswegen trete ich vehement für eine Stadt Graz App ein, mit der man sich bequem und einfach ummelden, um Wohnbeihilfe oder um eine Gemeindewohnung ansuchen kann oder etwa einen Live-Chat im Rathaus mitverfolgt. Über Facebook oder einen Whatsapp-Broadcast ließen sich auch Gemeinderatsbeschlüsse unbürokratisch veröffentlichen. Damit würden sich Vieles vereinfachen und kostengünstiger werden. Obendrein wären junge Leute über das aktuelle politische Geschehen um einiges besser informiert.“
„Graz goes black“, das ist der originelle Ansatz des jungen Tayo Oluyemi. Mit seinem Optimismus möchte er die Grazer Politik aktiv mitgestalten, junge Akzente setzen und unsere Stadt in eine offene und dynamische Zukunft führen. Da er auf dem Listenplatz 38 ohne Vorzugsstimmen leider kein Mandat bekommen wird, ist es enorm wichtig, so viele Unterstützer wie möglich zu gewinnen. Am 5. Februar heißt es also vom eigenen Stimmrecht Gebrauch zu machen, ab ins Wahllokal und „Tayo“ auf den Wahlzettel neben der ÖVP zu schreiben. Für einen mutigen, innovativen Weg!
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