Dating-Studie: Liebesfrustration fördert Fremdenfeindlchkeit
Eine Umfrage der psychologischen Online-Partnervermittlung Gleichklang.de zeigt, dass Verbitterung über das eigene Liebesleben zu Fremdenfeindlichkeit führen kann.
In Anbetracht brennender Asylbewerberheime und lauter werdender Stimmen nach mehr Abschiebungen hat die psychologische Online-Partnervermittlung www.Gleichklang.de ihre Mitglieder zu ihren Einstellungen zur Liebe und zu Flüchtlingen befragt.
Es ergab sich ein interessantes Resultat:
Je frustrierter die Mitglieder in der Liebe waren, desto negativer waren sie gegenüber Flüchtlingen eingestellt. Wer demgegenüber über die eigenen Liebeserfahrungen nicht verbittert war, begegnete Flüchtlingen mit mehr Offenheit und Hilfsbereitschaft.
Die eigenen Liebeserfahrungen bestimmen nach der Gleichklang-Umfrage auch maßgeblich, welcher politischer Umgang mit Flüchtlingen eingefordert wird:
Je stärker die Umfrage-Teilnehmer selbst von der Liebe enttäuscht waren und nicht mehr an die Liebe glaubten, desto überzeugter waren sie, dass es sich bei der aktuellen Fluchtbewegung um massenhaften Asylmissbrauch handele und mehr Flüchtlinge abgeschoben werden sollten. Die Liebesfrustrierten bekundeten zudem eine stärkere Unterstützung für die Politik der Bundesregierung, die Flüchtlingsanzahl zu begrenzen.
Demgegenüber gaben Personen, die nicht liebesfrustriert waren, häufiger an, sich für die Abschottungspolitik der Bundesregierung zu schämen und forderten zudem häufiger als die Liebesfrustrierten, dass Nächstenliebe ein Maßstab für das politische Handeln sein sollte.
Konkret bejahten 37% der Liebesfrustrierten negative Einstellungen zu Flüchtingen, während dieser Prozentsatz bei den Nichtfrustrierten lediglich 10% betrug. 38% der Liebesfrustrierten unterstützten die Abschottungspolitik der Bundesregierung gegenüber den Flüchtlingen. Bei den Nichtfrustrierten taten dies lediglich 12%. Immerhin 66% der in der Liebe Frustrierten schämten sich dennoch für regierungsamtliche Kaltherzigkeit im Umgang mit den Flüchtlingen, wobei dieser Prozentsatz aber bei den Nichtfrustrierten auf stolze 94% anstieg. Zwar forderten 74% der in der Liebe Frustrierten, dass Nächstenliebe die Politik leiten solle, aber bei den Nichtsfrustrierten schloss sich mit 92% eine weitaus größere Anzahl der Befragten dieser Forderung an.
Gleichklang-Psychologe Dr. Guido F. Gebauer findet diese Befunde vollauf plausibel. Es sei bekannt, dass Menschen mit tiefgreifender Verbitterung oftmals größere Schwierigkeiten hätten, anderen Menschen gegenüber positiv zu begegnen. Wer nicht lieben könne, sei empfänglicher für die Entwicklung von Vorurteilen und sei oft weniger hilfsbereit gegenüber seinen Mitmenschen. Die Ergebnisse der Umfrage machten deutlich, dass diejenigen, die für eine Politik der Abschottung gegenüber Flüchtingen plädierten, vorallem ein Problem mit sich selbst hätten, aber die Flüchtlinge zum Sündenbock für ihre eigene Frustration machten. Wer in Anbetracht eskalierender Kriege heute gegen Flüchtlinge demonstriere, Asylbewerberheime anzünde, aber auch wer öffentlich von massenhaftem Asylmissbrauch spreche oder für die verstärkte Abschiebung von Flüchtlingen eintrete, zeige damit, dass es ihm an der grundlegenden menschlichen Fähigkeit zur Liebe fehle, an die im Übrigen auch das Konzept der Nächstenliebe anknüpfe.
Gleichklang befragte 1000 Mitglieder nach ihren eigenen Erfahrungen und Einstellungen zur Liebe und ihren Ansichten zur Flüchtlingspolitik. An der Umfrage beteiligten sich 577 weibliche und 423 männliche Gleichklang-Mitglieder im Alter von 19 bis 82 Jahren. Die gestellten Fragen und die numerischen Ergebnisse können im Detail hier im Gleichklang-Blog nachgelesen werden:
http://blog.gleichklang.de/index.php/nachricht/items/fremdenfeinde.html
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