Die Folgen der Hochwasserkatastrophen
Die Beseitigung der Hochwasserschäden mit einem Volumen von fast 17 Millionen Euro sind eine Herausforderung für die Stadt Schirgiswalde-Kirschau
Die Hochwasser von 2010 und 2013 haben für die Stadt Schirgiswalde-Kirschau enorme Schäden hinterlassen. Straßen wurden wegespült, Brücken teilweise schwer beschädigt und Häuser derart in Mitleidenschaft gezogen, dass nur noch der Abriss in Frage kam. Baumaßnahmen mit einem Gesamtvolumen von fast 15 Millionen Euro durch das Hochwasser von 2013 waren die Folge. Hinzu kommen Schäden von rund zwei Millionen Euro, die das Hochwasser von 2010 verursacht hat. Das daraus resultierende Aufgabenpensum für die Stadtverwaltung neben dem eigentlichen Tagesgeschäft ist erheblich. Deshalb wurde für die Schäden von 2013 die WEP-Projekt GmbH & Co. KG, ein externer Dienstleister für die Projektsteuerung, mit der Wahrnehmung der delegierbaren Bauherrenaufgaben beauftragt. In enger Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und dem Team von WEP wurden Prioritätenlisten und Maßnahmenpläne für die Schadensbeseitigung erstellt.
Unter den Baumaßnahmen sind viele kleine, wie die Instandsetzungen von Straßenabschnitten oder Uferböschungen, aber auch viele große, wie der Neubau des Dorfgemeinschaftshauses Rodewitz, die neuen Feuerwehrgerätehäuser für die Ortsteile Rodewitz, Kirschau und Schirgiswalde mit einem Gesamtvolumen von mehr als 4,1 Millionen Euro, fünf neu zu bauende Brücken und der Neubau des Jugendklubs Kirschau. Insgesamt sind es 69 Baumaßnahmen allein durch das Hochwasser von 2013.
Viele Schäden konnten in den letzten Jahren beseitigt werden, zahlreiche Baumaßnahmen stehen aber noch aus und werden in den nächsten Monaten ausgeführt. Komplizierte Planungs-, Antrags- und Genehmigungsverfahren, Gutachten und zahlreiche Nachfragen der Genehmigungsbehörden bedürfen mehr Zeit als es den Verantwortlichen und den Bürgern der Stadt Recht ist. Bis zu einem Jahr dauert die Prüfung der eingereichten Unterlagen. Bisher wurden 125 Aufträge für Planungs- und Projektsteuerungsleistungen und 220 Aufträge für Bauleistungen vergeben, zuzüglich vieler Kleinaufträge.
Mitte 2019 müssen alle Maßnahmen abgeschlossen sein, so sind die Vorgaben der Fördermittelgeber. „Das ist ein erheblicher Zeitdruck für alle beteiligten Personen, wir sind aber auf einem sehr guten Weg“, weiß Sven Gabriel, Bürgermeister der Stadt Schirgiswalde-Kirschau, zu berichten und ergänzt: „Im Zentrum unserer Bemühungen stehen die Nachhaltigkeit und der verantwortungsvolle Umgang mit den Ressourcen. Überlegungen, wie wir bei zukünftigen Hochwasserereignissen Schäden möglichst vermeiden und bei einem Neubau einen für die Bürger größtmöglichen Nutzen gewährleisten können, sind für uns wichtige Schwerpunkte der Arbeit.“ Die Stadtverwaltung möchte deshalb auch eine Diskussion mit den Grundstückseigentümern und Pächtern zum präventiven Hochwasserschutz initiieren. Gespräche zu Informationsveranstaltungen und Workshops gibt es derzeit mit Dietmar Näser, einem gefragten Experten für eine nachhaltige Bewirtschaftung von land- und forstwirtschaftlichen Flächen. Durch die Hanglagen um Schirgiswalde-Kirschau war 2010 und 2013 vor allem auch das wild abfließende Oberflächenwasser ein Verursacher vieler Schäden.
Schirgiswalde-Kirschau ist eine Kleinstadt mit 6.480 Einwohnern im Zentrum des Oberlausitzer Berglandes und gehört zum sächsischen Landkreis Bautzen. Die Stadt ist geprägt durch teils kleinstädtischen Charakter, markante Wohnsiedlungen, Villen, Umgebinde- und Fachwerkhäuser. 2010 und 2013 war sie schwer von Hochwassern betroffen, teils durch die Wassermassen der Spree, die auch in einem großen Umfange Treibgut mitführte, teils aber auch durch das durch die Hanglagen bedingte wild abfließende Oberflächenwasser.
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