Mehr Achtung und menschliche Zuwendung für Senioren
– Bundesvereinigung der Senioren-Assistenten Deutschland e. V. ruft zu einem differenzierten und sensiblen Umgang mit dem Alter und älteren Menschen auf
Zu mehr Achtung, persönlicher Zuwendung und Mitmenschlichkeit für die ältere Generation ruft die Bundesvereinigung der Senioren-Assistenten Deutschland e. V. anlässlich des Internationalen Tags der älteren Menschen am 1. Oktober auf. Die Auseinandersetzung mit Alter und Altern darf nicht auf ein unwürdiges Schubladendenken und wohlfeile Klischees reduziert werden – egal, von welcher Seite und von welchen Motiven getrieben.
„Die Situation und Belange von Senioren sind vielfältig und individuell wie das Leben“, betont Sigrid Zimmer, Vorsitzende des Berufsverbandes. Es sei daher äußerst bedenklich, „die Alten“ in der einen oder anderen Form kategorisieren zu wollen. „Das Bild einer ganzen Generation, die durchweg agiler, gesünder und leistungsfähiger ist als je zuvor, ist ebenso einseitig wie das Szenario einer generellen Bedrohung aller älteren Menschen durch Einsamkeit, körperlichen Verfall, Demenz oder Verarmung“, so die Senioren-Assistentin.
Was eigentlich bedeutet Alter und wer befindet darüber?
Fakt ist: Jeder Mensch altert, und das jeden Tag. Nicht, wie alt wir werden, sondern wie wir alt werden, ist für einen Menschen prägend, denn genau das erlebt jeder. Dazu gehört neben der persönlichen Lebensführung, Lebenseinstellung sowie dem eigenen Befinden auch ein gesellschaftliches und soziales Umfeld, das ältere Menschen nicht ausgrenzt bzw. sie für schwach und unmündig erklärt, sobald vermeintliche Defizite erkennbar werden oder andere „Alterskriterien“ greifen. „Ob, wann und wodurch sich ein Mensch irgendwann selbst „älter“ oder „alt“ fühlt und was es für ihn bedeutet, hängt ganz allein von seinem ganz subjektiven Empfinden und der persönlichen Einstellung zum Leben und zum Alter ab“, führt die erfahrene Senioren-Assistentin aus. Entscheidend sei, dass sich Menschen in jeder Lebenssituation ihres Rechts auf Würde und Selbstbestimmung weiterhin bewusst sind und nicht aufhören, dies auch ganz selbstverständlich für sich zu beanspruchen.
Selbstbewusst über das eigene Leben entscheiden
„Sich bei Bedarf gezielt und aus eigener Überzeugung für professionelle Hilfe und Unterstützung zu entscheiden, fällt den meisten Menschen, die bis dahin ein langes Leben selbstständig gemeistert haben, besonders schwer“, sagt Sigrid Zimmer. Sie sieht darin auch die größte „menschliche“ Herausforderung. Doch was gesellschaftlich meist immer noch als Zeichen der Schwäche empfunden wird, ist nach ihren Worten das genaue Gegenteil: Ein selbstbewusster Schritt, um sich durch individuelle Unterstützung gerade die persönliche Unabhängigkeit und Lebensqualität so lange wie möglich zu bewahren.
Die bundesweit mehr als 900 zertifizierten Senioren-Assistenten tragen mit ihrer qualifizierten und umfassenden Ausbildung nach dem „Plöner Modell“ dazu bei, dass ältere Menschen so lange wie möglich ihren Tagesablauf nach eigenen Wünschen und Prioritäten gestalten und mit Freude erleben können. Die in der Bundesvereinigung der Senioren-Assistenten Deutschland e. V. (BdSAD) organisierten Mitglieder haben sich darüber hinaus auf die Einhaltung anspruchsvoller ethischer und qualitativer Standards bei ihrer Berufsausübung sowie ständige Weiterbildung verpflichtet. Detaillierte Informationen über die BdSAD sowie persönliche Profile ihrer Mitglieder sind zu finden unter www.bdsad.de (http://www.bdsad.de).
Die Bundesvereinigung der Senioren-Assistenten Deutschland e. V. ist eine noch junge berufsständische Organisation (gegründet 2013). Sie gibt anspruchsvolle ethische und qualitative Leitlinien für die Betreuung älterer Menschen vor, denen alle ihre Mitglieder bei ihrer Berufsausübung verpflichtet sind. Ferner setzt sie sich auf Bundes- und Länderebene dafür ein, qualifizierten Senioren-Assistenten (ausgebildet nach dem Plöner Modell) nachhaltig Akzeptanz zu verschaffen und Beschäftigungsmöglichkeiten zu eröffnen. Dabei wird der enge Dialog mit Politik, Verwaltung, Gesundheitswirtschaft und sozialen Organisationen gesucht.
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