Neues Buch: Eine Frage der Selbstachtung

Wie eine Juristin in Bremen gegen Kündigungen und Abmahnungen kämpfte

Neues Buch: Eine Frage der Selbstachtung

Cover des Buchs Eine Frage der Selbstachtung (Bildquelle: BoD-Verlag)

Bremen/Kiel (hh). Es ist wie der Kampf David gegen Goliath und ein Spiegel der Gesellschaft, in der wir leben. In dem soeben erschienenen Buch Eine Frage der Selbstachtung beschreibt die Kieler Juristin Andrea Schulz, wie sie in der Vorstandssitzung einer Kassenärztlichen Vereinigung (KV) eine unzulässige finanzielle Vergünstigung des damaligen Vorstandvizes aufdeckt. In ihrer Funktion als Justitiarin spricht sie die Unregelmäßigkeit an – und soll deswegen aus ihrer Position entfernt werden.

Doch Andrea Schulz gibt nicht klein bei, sondern kämpft: Um die Wahrheit, um ihre Reputation, um ihre Lebensstellung. Jahrelang leistet sie ihren Vorgesetzten Widerstand – unterstützt von Gerichtsurteilen, der Presse, vielen Ärzten und Kollegen. Als ihr Traumjob sich nach und nach in einen Albtraum verwandelt, beginnt sie die Ereignisse minutiös zu dokumentieren. „Ich will mit meinem autobiografischen Bericht belegen, wie mit jemanden umgegangen wurde, der nur seine Arbeit korrekt gemacht hat“, sagt Andrea Schulz. „Und Arbeitnehmern in ähnlich verzweifelten Situationen zeigen, dass man sich Hilfe von außen in Form von Anwälten, Beratungsstellen oder Arbeitnehmerverbänden holen muss, wenn Mobbing, Drohungen, Abmahnungen und Kündigungen den Arbeitsalltag bestimmen.“

Nach einem gerichtlich aufgehobenen Hausverbot wollte Andrea Schulz an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. So dachte sie. „Doch ich wurde in ein leeres Büro gesetzt, mit blankem Schreibtisch, das heißt ohne Computer und Telefon. Auf dem Boden gegenüber standen drei kleine Plastiktüten mit meinen persönlichen Sachen und ein kleiner Pappkarton mit meinen privaten Fachbüchern sowie meine Kaffeemaschine, wieder verpackt im Originalkarton.“ In diesem Moment kam ihr die Idee zu ihrem Buch.

Andrea Schulz will mit ihrer akribischen Dokumentation der Folgen einer unzulässigen finanziellen Vergünstigung für den damaligen Vorstandsvize und ihren Fragen nach der Offenlegung von unerklärlichen Bonuszahlungen sowie nach mehr Gehalt auch Mut zur Zivilcourage machen. Sie sagt: „Ich glaube, ich bin kein Einzelfall, aber kaum einer traut sich aus Angst vor Kündigung etwas zu unternehmen.“ Dabei sei Angst ein schlechter Berater. Besser sei es, Unterstützung zu suchen. „Wie viele Menschen verlieren ihren Arbeitsplatz und niemand weiß warum?“ Die zierliche Rechtsanwältin sagt, sie habe das Buch auch für ihr Umfeld in Bremen geschrieben, „damit jeder weiß, warum ich hier weg bin.“ Ihre Intention erklärt sie mit einer Liedzeile von Udo Jürgens: „Achte auf deine Ehre, bevor die Lügner siegen“.

Eine Frage der Selbstachtung
Schulz, Andrea
Paperback, 140 Seiten
ISBN 978-3-7357-3361-0
Verlag: Books on Demand
EUR 12,80

Kontakt zur Autorin Andrea Schulz: andrea-schulz1@gmx.de

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Andrea Schulz trat 1995 bei einer Kassenärztlichen Vereinigung die aussichtsreiche Tätigkeit als Justitiarin an. Als sie 2001 in einer Vorstandssitzung eine unzulässige finanzielle Vergünstigung des damaligen Vorstandsvize aufdeckt, versuchen die Verantwortlichen, sie aus ihrer Position zu katapultieren. Ihre Erfahrungen hat sie in dem Buch EINE FRAGE DER SELBSTACHTUNG beschrieben.

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