Betriebsbedingte Kündigung und Sozialauswahl: Sind ältere Arbeitnehmer immer im Vorteil?

Ein Beitrag von Fachanwalt für Arbeitsrecht Alexander Bredereck, Berlin und Essen.

Betriebsbedingte Kündigung und Sozialauswahl: Sind ältere Arbeitnehmer immer im Vorteil?

Arbeitsrecht

Er, ein „Urgestein“ der Firma, Jahrgang 1949, seit Anfang der 80er Jahre dabei. Sie, Mitte 30, und mit 7 Jahren Betriebszugehörigkeit verhältnismäßig neu im Team. Eine betriebsbedingte Kündigung steht an, für wen entscheidet sich der Arbeitgeber? Er kündigt dem älteren Kollegen, denn: Die Regelaltersrente lässt ihn weich fallen. Die jüngere Mitarbeiterin, die zwei Unterhaltspflichten hat, würde es härter treffen, deshalb sei sie schutzwürdiger. Dagegen legte der Arbeitnehmer Kündigungsschutzklage ein, mit welchem Ergebnis?

Der Arbeitgeber lag richtig! Das Bundesarbeitsgericht entschied am 27.04.2017 (Aktenzeichen: 2 AZR 67/16): Wer Regelaltersrente beziehen kann, den schützt das Alter deutlich weniger vor einer betriebsbedingten Kündigung, in Zukunft muss man das bei der Sozialauswahl mitberücksichtigen. Allerdings: Dass jemand Regelaltersrente beziehen kann, darf nicht zu seinen Lasten gehen, seine anderen Sozialkriterien hebelt das nicht aus. Und für andere Renten, wie Altersteilzeit oder vorgezogene Altersrente, gilt das nicht, die bleiben irrelevant bei der Sozialauswahl.

In vielen Fällen bleibt es deshalb dabei: Bis zur Regelaltersgrenze können Mitarbeiter das Alter voll in die Waagschale werfen, das Nachsehen haben häufig jüngere Kollegen, wenn sie nicht mit anderen Sozialkriterien eine höhere Schutzwürdigkeit nachweisen, mit ihrer Betriebszugehörigkeit, den Unterhaltspflichten oder einer Schwerbehinderung.

Arbeitnehmer-Tipps vom Fachanwalt: Haben Sie als verhältnismäßig junger Kollege eine betriebsbedingte Kündigung erhalten? Dann lohnt es sich, nach Mitarbeitern Ausschau zu halten, die über 65 Jahre alt sind: Ihre Kündigungsschutzklage hätte in dem Fall deutlich mehr Aussicht auf Erfolg. Älteren Arbeitnehmern kann ich raten: Unterhalb der Regelaltersgrenze sitzen Sie regelmäßig immer noch fest im Sattel, und selbst wenn: Ihre anderen Sozialpunkte, wie Betriebszugehörigkeit und Unterhaltspflichten gelten weiterhin voll! Wichtig: Stellen Sie möglichst bald einen Antrag beim Versorgungswerk auf Anerkennung einer Schwerbehinderung. Ihr Kündigungsschutz verbessert sich noch einmal deutlich, wenn das Amt rechtzeitig vor einer Kündigung einen Grad der Behinderung feststellt.

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